Du hast von 7 Fragen richtig beantwortet
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Die richtigen Antworten sind:
Frage 1: Auf welche neutestamentlichen Schriften treffen alle folgende Aussagen zu:
Nur in ihnen wird von einem oder mehreren Anti-Christen gesprochen.
Das Wort "Rechtfertigung" kommen in ihnen nicht vor.
Der Schreiber verwendet einfachstes "Bild-Zeitungs" - Griechisch.
Das Wort "Wahrheit" kommt in ihnen überdurchschnittlich oft vor.
Richtig: Die Schriften von Johannes und seinen Anhängern
Frage 2: Auf welche neutestamentlichen Schriften treffen alle folgende Aussagen zu:
Nur in ihnen wird von der Rechtfertigung vor Gott gesprochen.
Der Schreiber verwendet ein derart schwieriges Griechisch, dass selbst ihre Zeitgenossen Schwierigkeiten hatten, einiges zu verstehen.
Sie sind die ältesten Schriften des Neuen Testaments.
Richtig: Die Schriften von Paulus und seinen Anhängern
Frage 3: Welcher Schreiber lässt Jesus nahezu immer "Reich der Himmel" sagen, während andere übereinstimmend erzählen, Jesus hätte "Reich Gottes" gesagt? (Das deutet darauf hin, dass die häufige Erwähnung Gottes in den Gemeinden, für die der Evangelist schrieb, als unangemessen galt)
Richtig: Matthäus
Frage 4: Welchem Schreiber liegen die damaligen Randgruppen besonders am Herzen und er führt deshalb z.B. die Hirten auf, die Gottes Botschaft als erste hören, erzählt besonders häufig von Frauen, erzählt viele Gleichnisse von Armen und Reichen, erzählt als einziger von Wehrufen Jesu über die Reichen...?
Richtig: Lukas
Frage 5: Welcher Schreiber liebt offenbar die Zahl 2 besonders - und er erzählt deshalb im Gegensatz zu anderen von 2 Besessenen am See Genezareth, von 2 Blinden vor Jerusalem und lässt Jesus sogar auf zwei Eseln nach Jerusalem einreiten?
Richtig: Matthäus
Frage 6: Bei welchem Evangelisten spricht Jesus nahezu nie von seinem Lieblingsthema, dem Reich Gottes, sondern nahezu immer von sich selbst?
Richtig: Johannes
Frage 7: Welches Evangelium ist nahezu vollständig und großenteils wörtlich in welchen anderen enthalten und ist deshalb vermutlich das Älteste?
Richtig: Markus - ist in Matthäus und Lukas enthalten
Denkanstoß:
Anhand der Verschiedenheit der unterschiedlichen Schreiber kann man gut erkennen, wie viel Mensch in den Heiligen Schriften steckt. Jeder hat sein Lieblingsthema, seine eigenen Lieblingsworte und Formulierungen und auch seine eigenen Ansichten. Sie scheuen auch (z.B. bei Matthäus sehr gut sichtbar) nicht davor zurück, Jesu Worte zu verändern, damit sie besser zu ihrer Theologie passen.
Dieses Quiz möchte zum Nachdenken anregen. Man kann viel Unheil und Lieblosigkeit anrichten, wenn die Bibel als unfehlbarer Ersatzgott, Regelbuch oder Lebensanleitung missbraucht wird. Im christlichen Glauben dreht es sich aber nicht um die Bibel, sondern um eine Person, von der wir glauben, dass sie heute noch lebt und erlebt werden kann: Jesus Christus.
Die Bibel setzt sich aus vielen Schriften unterschiedlicher Verfasser zusammen und erzählt viele Geschichten. Sie ist weder ein Geschichtsbuch im heutigen Sinne noch ein naturwissenschaftliches Buch. Menschen haben darin aufgeschrieben, was sie mit Gott erlebt haben, wie sie Ereignisse interpretieren oder bezeugen oder was sie anderen Christen raten. Die Menschen, die die Bücher der Bibel geschrieben haben waren weder fehlerfrei noch perfekt - und ebensowenig ist es die Bibel selbst. Der Bibel göttliche Eigenschaften zuzuschreiben und sie damit Gott gleich zu stellen ist eine gefährliche Sache und wird in der Bibel selbst Götzendienst genannt.
Die Geschichten in der Bibel möchten etwas erzählen. Wenn ein Mensch im antiken Orient beispielsweise etwas über Gott sagen wollte, tat er das üblicherweise mit einer Geschichte. Er sagte nicht: "Gott ist barmherzig" (wie wir das heute machen würden) sondern er erzählt eine Geschichte, in der sich Gott barmherzig verhält - zum Beispiel die Geschichte vom verlorenen Sohn. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Geschichte so oder anders oder überhaupt stattgefunden hat - was zählt ist die darin enthaltene Aussage, die der Erzähler machen wollte. Es wäre völlig unsinnig, bei dieser Geschichte zu fragen: "Wann hat der Vater genau gelebt? In welchem Land hat sich die Geschichte wirklich zugetragen?" usw. Diese Informationen wären, wenn sie denn erzählt wurden, allenfalls zum besseren Verständnis des Kerns wichtig. Aber daraus historische Aussagen abzuleiten wäre völlig am Ziel vorbei. Ebenso verhält es sich, wenn man versucht aus den Schöpfungserzählungen abzuleiten, wann wie und auf welche Weise die Erde entstanden ist, wenn die Geschichten nur erzählen wollen, wer dafür verantwortlich ist und dass dieser jemand mächtiger ist als alle Geschöpfe.
Man kann innerhalb der Bibel auch oft eine theologische Entwicklung der Schreiber beobachten - Veränderungen im Gottesbild, in der Ethik und der Gesellschaft. Man findet dort auch Schriftstücke, die ganz und gar gegensätzliche Positionen vertreten.
Das alles zeigt, dass die Bibel kein Buch ist, aus dem man einfach ableiten könnte, was richtig ist. Man sieht die verschiedensten Ansätze und Versuche, sich auf das Leben und auf Gott einen Reim zu machen - und alle ganz bewusst nebeneinander.
Wozu ist die Bibel dann noch gut?
Die Bibel kann zu unzähligem gut sein:
Vielleicht hast Du schon mal erlebt, dass Du keine Worte gefunden hast, um zu beschreiben, was in Dir vorgeht. Und dann hast Du ein Lied gehört, das genau ausdrückt, was Dich bewegt. Und Dir kommen die Tränen und Du kannst dieses Lied, oder die Worte dieses Liedes verwenden, um anderen zu beschreiben, wie Du Dich fühlst. So ist es z.B. mit den Psalmen. 150 Lieder von Glück über Schmerz bis Leid, die Dir Worte geben können, wenn Du keine findest.
Oder Du kannst nachlesen, was andere Menschen getan oder gedacht haben, die in einer ähnlichen Situation steckten wie Du gerade. Das hilft, sich nicht allein zu fühlen. Und manchmal hilft auch der eine oder andere Ansatz in der heutigen Zeit.
Du kannst nachlesen, was Menschen erlebt haben, wo und wie sie Gott erlebten, was sie da hinein interpretiert haben und wie anders Gott war als alles, was sie sich vorgestellt hatten, als er Mensch wurde.
Du kannst Dich von Geschichten und Erzählungen berühren lassen. Und manchmal kannst Du erleben, wie Gott durch diese alten Texte direkt zu Deinem Herzen spricht. Ganz persönlich!